Die Illusion und das Hinterfragen der Realität sind zentrale Motive im Schaffen des Künstlers Philipp Fürhofer (*1982). An der Schnittstelle von Installation und Malerei zeigen seine Werke komplexe Bildwelten. Das Städel Museum präsentierte in einer Einzelausstellung des Künstlers insgesamt 16 Werke, darunter eine raumspezifische Arbeit. In der Sammlung Gegenwartskunst entwarf Fürhofer eine mystische Dschungellandschaft, in der nichts ist, wie es scheint. Den Besuchern strahlten Sonnenuntergänge und tropische Wälder aus Gemälden und Leuchtkästen entgegen, deren langsam pulsierendes Licht eine geheimnisvolle Atmosphäre erzeugte. Mit einer eigens für die Ausstellung konzipierten Arbeit reagierte Fürhofer zudem auf die Architektur des Raumes: Ein knapp sechs Meter hoher Vorhang griff die Motive der umliegenden vermeintlich paradiesischen Landschaften auf.
Mit dem Ausstellungstitel „Phantominseln“ bezieht sich Fürhofer auf einst kartografierte Inseln, deren Existenz später widerlegt wurde. Auch die Naturromantik von Fürhofers Wäldern und Stränden erweist sich als Trugbild: Unter aufgekratzten Schichten von Malerei offenbart sich die Frage nach der existenziellen, wechselseitigen Beeinflussung von Mensch und Natur, einer kapitalistischen Zivilisation und der stetigen Zerstörung ihres eigenen Lebensraums. Mit Referenzen aus der Pop-Kultur verdeutlicht Fürhofer den in Zeiten des Umbruchs und der Unsicherheit stetig wachsenden Wunsch des Menschen nach Kontrolle über seine unmittelbare Umgebung und sein Selbst.
Kuratorin
Svenja Grosser (Stellvertretende Leiterin Sammlung Gegenwartskunst, Städel Museum)
Projektleiterin
Maja Lisewski (Wissenschaftliche Volontärin Sammlung Gegenwartskunst, Städel Museum)
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