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Geschlechterkampf
Franz von Stuck bis Frida Kahlo

24.11.2016–19.3.2017

Über die Ausstellung

In einer umfassenden Sonderausstellung widmete sich das Städel Museum einem zeitlosen Thema: der spannungsgeladenen Beziehung zwischen Mann und Frau und deren Darstellung in der Kunst. „Geschlechterkampf. Franz von Stuck bis Frida Kahlo“ beleuchtete die künstlerische Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen und -beziehungen von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Anhand von über 150 Werken zeigte die Ausstellung, wie kontrovers Künstlerinnen und Künstler der Moderne auf die Konstruktion von Geschlechtermodellen reagierten und wie sie Stereotypen, Idealbilder und Identifikationsfiguren in Malerei, Skulptur, Grafik, Fotografie und Film behandelten: Manche führten dem Publikum in ihren Werken überzogene Charaktereigenschaften der Geschlechter vor Augen oder untermauerten stereotype Rollenbilder. Andere griffen gängige Klischees an und versuchten, diese durch Strategien wie Ironie, Überzeichnung, Maskerade und Hybridisierung aufzubrechen. Die Geschlechterdifferenz – basierend auf einer traditionellen Assoziation von männlich und weiblich mit Begriffen wie aktiv/passiv, rational/emotional, Kultur/Natur, Staat/Familie – wurde im Verlauf des 19. Jahrhunderts immer stärker herausgearbeitet und hat nicht nur die ökonomischen, sozialen und politischen Strukturen, sondern auch die Kunst maßgeblich geprägt.

Die Ausstellung baute auf dem Sammlungsbestand des Städel Museums auf, der mit Gemälden von Max Liebermann, Edvard Munch und Franz von Stuck, Skulpturen von Auguste Rodin sowie Fotografien von Frank Eugene oder Claude Cahun wichtige Positionen in Bezug auf diese Thematik umfasst. Anhand von bedeutenden Leihgaben wurden bekannten Namen der Kunstgeschichte wie Hannah Höch, Édouard Manet, Gustav Klimt, Otto Dix oder Frida Kahlo gezielt kunsthistorische Entdeckungen zur Seite gestellt, die den Kanon um aussagekräftige Positionen erweitern, darunter Arbeiten von Leonor Fini, John Collier oder Gustav Adolf Mossa. Vor dem Hintergrund der intensiv geführten Diskussionen um die Rollen von Frau und Mann bot das Ausstellungsprojekt einen differenzierten Einblick in die Komplexität der Problematik und beleuchtete die kunsthistorische Dimension eines bis heute hochrelevanten gesellschaftspolitischen Themas.

Kuratoren: Felicity Korn (Wissenschaftliche Mitarbeiterin Kunst der Moderne, Städel Museum), Dr. Felix Krämer (Leiter Kunst der Moderne, Städel Museum)

Entdecken Sie die Werke der Ausstellung in der Digitalen Sammlung.

Film

Digitorial®

STÄDEL STORIES
zur Ausstellung

  • Geschlechterkampf-Katalog

    Das Aufklärungs­buch

    Die meisten Werke dieser Ausstellung möchte man sich nicht übers Sofa hängen. Den Geschlechterkampf-Katalog sollte man sich aber unbedingt ins Regal stellen. Gestaltet wurde er von der Agentur Very.

  • Jeanne Mammen, o. T. (Selbstbildnis), um 1926, Aquarell, Förderverein der Jeanne-Mammen-Stiftung e.V., © VG Bild-Kunst, Bonn 2017, Foto: Mathias Schormann
    Jeanne Mammen

    „Hart wie eine Kokosnuss!“

    Zeitlebens hat es die Berliner Künstlerin vermieden, Auskunft über ihr Privatleben zu geben. Warum? Und haben wir bei Künstlerinnen ein größeres Recht auf Anteilnahme als bei den männlichen Kollegen?

  • Constanze Becker (Foto: Lukas Gansterer)
    Fünf Fragen an Constanze Becker

    „Geschlecht spielt immer eine Rolle“

    Constanze Becker hat Heldinnen wie Medea und Penthesilea gespielt, ebenso einen Mephisto in Highheel und Herrenschuh. Hier spricht sie über streitbare Frauenfiguren – und den Geschlechterkampf am Theater.

  • Jeanne Mammen: o. T. (Sie repräsentiert), um 1928, Aquarell und Bleistift, Privatbesitz © Förderverein der Jeanne-Mammen-Stiftung e.V., VG Bild-Kunst, Bonn 2017, Foto: Mathias Schormann, Berlin
    Geschlechterkampf

    Die helle Seite der Kunst – eine Reaktion

    „Die dunkle Seite der Kunst“ hieß unser letzter Blogbeitrag, ein Text von Anne Vieth zu Lustmord und Prostitution in der Kunst der Weimarer Republik. Die Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal hat 2016 die Ideengeschichte Vergewaltigung veröffentlicht – was hat sie in den Werken gesehen?

  • Heinrich Maria Davringhausen: Der Träumer II (1919), Öl auf Leinwand, Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Foto: Renata Davringhausen c/o Leopold-Hoesch-Museum/Wolfgang Fuhrmannek © Renata Davringhausen
    Geschlechterkampf

    Die dunkle Seite der Kunst – Lustmord und Prostitution

    In der Weimarer Republik machten viele Künstler Sexualmord, Gewalt und Prostitution zu ihrem Thema. Sie reagierten damit auf eigene Kriegtraumata – und das neue Verhältnis zwischen den Geschlechtern.

  • Hannah Höch, Die Braut (Pandora), 1924/27<br />
Berlinische Galerie – Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur
    Halbzeitpause im Geschlechterkampf

    „Wir mögen uns noch“

    Der „Geschlechterkampf“ geht in die Halbzeit. Im Interview ziehen die beiden Kuratoren Felicity Korn und Felix Krämer eine erste Bilanz.

  • Social-Media-Aktion zu Geschlechterkampf

    #LetsTalkAbout­Sexes

    Wer hat bei euch die Hosen an? Wann ist ein Mann ein Mann? Is it a woMan’s world? Drei Wochen lang wollen wir mit euch über Geschlechter reden: #LetsTalkAboutSexes! Es warten tolle Preise.

  • Der Jahresrückblick

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    Fast täglich ging es 2016 um das spannungsgeladene Verhältnis von Mann und Frau. Wie aktuell das Thema der Ausstellung „Geschlechterkampf“ heute noch ist, zeigt unser Jahresrückblick.

  • Geschlechterkampf-Kuratoren im Interview

    „Eigentlich wird immer die weibliche Rolle verhandelt“

    Geschlechterkampf blickt zurück auf die Konflikte zwischen Mann und Frau in der Kunst der Moderne. Felicity Korn und Felix Krämer über die Dominanz nackter Frauen in der Ausstellung – und ängstliche Männer.

Förderer & Partner

Gefördert durch 
Kulturfonds Frankfurt RheinMain

Mit zusätzlicher Unterstützung von
Georg und Franziska Speyer’sche Hochschulstiftung

Medienpartner 
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main, Cicero – Magazin für politische Kultur

Mobilitätspartner
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Kulturpartner 
hr2-kultur