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Frei. Schaffend.
Die Malerin Ottilie W. Roederstein

20.7.2022–16.10.2022

Über die Ausstellung

Sie zählt zu den herausragenden Künstlerinnen ihrer Zeit – die deutsch-schweizerische Malerin Ottilie W. Roederstein. Selbstbestimmt und emanzipiert behauptete sie sich im Kunstbetrieb. Ihr facettenreiches Werk spiegelt unterschiedliche Tendenzen der Moderne wider.

Im Sommer 2022 präsentierte das Städel Museum eine umfassende Retrospektive, die mit 75 Gemälden und Zeichnungen einen Überblick über die künstlerische Entwicklung der stilistisch vielseitigen Malerin Ottilie W. Roederstein (1859–1937) gibt. Nach Ausbildungsstationen in Zürich, Berlin und Paris lebte Roederstein ab 1891 in Frankfurt am Main. 1909 ließ sie sich mit ihrer Lebensgefährtin, der Gynäkologin Elisabeth H. Winterhalter, im benachbarten Hofheim am Taunus nieder. Roederstein war als freischaffende Porträtmalerin eine feste Größe im männlich dominierten Kunstbetrieb und setzte sich selbstbewusst über die vorherrschenden gesellschaftlichen Normen hinweg. Ihre Werke wurden in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen, von Zürich über Paris und Frankfurt bis nach London und Chicago, gezeigt und fanden große Anerkennung. Heute ist die Malerin trotz ihrer regen Ausstellungstätigkeit und ihres einstigen Renommees einem größeren Publikum nahezu unbekannt.

Das Schaffen von Ottilie Roederstein ist von der Geschichte des Städel Museums und der Stadt Frankfurt nicht zu trennen. Nur wenige Meter lagen zwischen ihrem Atelier in der Städelschule und dem Museum, das sie regelmäßig besuchte und von dessen Sammlung sie sich inspirieren ließ. Ihre eigenen Werke fanden schon zu Lebzeiten Eingang in die Sammlung. 1902 erwarb das Städel Museum Roedersteins Gemälde „Lesende alte Frau“ als erstes Werk einer zeitgenössischen Künstlerin. Die Grundlage der Ausstellung bildete demnach die Sammlung des Städel Museums, die mit 28 Werken der Künstlerin neben dem Stadtmuseum Hofheim am Taunus und dem Kunsthaus Zürich über einen der bedeutendsten Bestände verfügt.

Die Ausstellung des Städel Museums entstand in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Zürich.

Kuratoren: Dr. Alexander Eiling (Sammlungsleiter Kunst der Moderne, Städel Museum), Eva-Maria Höllerer (Wissenschaftliche Mitarbeiterin Sammlung Kunst der Moderne, Städel Museum)
Archiv: Dr. Iris Schmeisser (Leiterin Provenienzforschung und historisches Archiv, Städel Museum)

Film

STÄDEL STORIES
zur Ausstellung

  • Blick vom Garten auf das Roederstein Haus in Hofheim im Juni 2022, Foto: Städel Museum
    Interview

    „Das Haus war eine schlafende Schönheit“

    In Hofheim am Taunus bringen Mark Wahrenburg und seine Frau seit 2010 Stück für Stück die Besonderheiten des Hauses von Ottilie W. Roederstein wieder zum Vorschein. Wie viel der Malerin steckt noch darin?

  • Ausstellungsansicht-„FREI.-SCHAFFEND
    Ottilie W. Roederstein

    Mein Jahr mit „Miss Mosher“

    Wie entstand das Portrait der Pianistin Miss Mosher? Welche Materialien verwendete die Künstlerin? Ein Jahr in der Restaurierungswerkstatt lieferte die Erkenntnisse.

  • Ottilie W. Roederstein

    Kein Gipfel zu hoch

    Auch auf Reisen ließen sich Ottilie Roederstein und Elisabeth Winterhalter keine Grenzen setzen. Sie eroberten die höchsten Gipfel und weite Wüsten und überwanden dabei auch die geschlechtsspezifischen Normen ihrer Zeit.

  • Unbekannter Fotograf, Roederstein zwischen zwei Selbstporträts, 1936
    Das Roederstein-Jughenn-Archiv

    Aus dem Leben einer Künstlerin

    2019 erhielt das Städel Museum als großzügige Schenkung aus Privatbesitz ein umfangreiches Konvolut des Nachlasses von Ottilie W. Roederstein. Seitdem wird der Archivschatz nach und nach gehoben. Wir stellen ihn vor.

  • Ottilie W. Roederstein, Selbstbildnis mit roter Mütze, 1894, Tempera auf Holz, 36 x 44 cm, Kunstmuseum Basel, Geschenk eines Kunstfreundes in Zürich 1936,  Foto: Kunstmuseum Basel – Martin P. Bühler
    Ottilie W. Roederstein

    „Sie gehört zu den modernsten der Frauen“

    Ottilie W. Roederstein war keine Avantgardistin und setzte doch neue Maßstäbe: Als Künstlerin ging sie eigene Wege und ließ bürgerliche Konventionen hinter sich.

  • Städel Mixtape

    #9 Ottilie W. Roederstein – Bildnis eines Malers in einem Pariser Atelier, 1887

    Zu Zeiten, in denen Malerei noch als Männerangelegenheit angesehen wurde, war sie bereits etabliert und erfolgreich: Ottilie W. Roederstein, eine echte Vorreiterin, dann über Jahrzehnte vergessen, wir entdecken sie mit euch gemeinsam in diesem STÄDEL MIXTAPE wieder.

Das Roederstein-Jughenn-Archiv

Im Jahr 2019 erhielt das Städel Museum als großzügige Schenkung aus Privatbesitz ein umfangreiches Archivkonvolut des Nachlasses von Ottilie W. Roederstein. Seitdem wird dieser außergewöhnliche Bestand am Städel Museum bewahrt, geordnet und wissenschaftlich aufbereitet, um ihn nach erfolgter Erschließung in Teilen der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Schrift- und Bildgut umfasst die gesamte Biografie und Schaffensphase der Künstlerin.

Anlässlich der Ausstellung gaben ausgewählte Dokumente und Fotografien aus dem Roederstein-Jughenn-Archiv des Städel Museums einen ersten Einblick in diesen außergewöhnlichen Bestand.

Förderer & Partner

Gefördert durch
Gemeinnützige Kulturfonds Frankfurt RheinMain GmbH

Mit Unterstützung von
Friede Springer Stiftung, Ernst Max von Grunelius-Stiftung, Damengesellschaft des Städelschen Museums-Vereins e.V.

Medienpartner
Frankfurter Rundschau

Kulturpartner
hr2-kultur