Was erzählt uns die Kunst von gestern über das Heute? Und was hat das eigentlich alles mit mir zu tun? In der neuen sechsteiligen Filmreihe „Meinungsbilder“ stellen Enissa Amani, Bless Amada, Theresia Enzensberger, Mirna Funk, Friedemann Karig und Nikeata Thompson mit ihrem ganz persönlichen Blick ausgewählte Kunstwerke der Städel Sammlung vor.
Sie entschlüsseln die Werke, zeigen ihre historischen Zusammenhänge auf und spannen den Bogen zu aktuellen gesellschaftlichen Themen und Debatten. Ausgehend von dem Verständnis, dass gesellschaftliche Entwicklungen und Phänomene oft komplexer sind, als sie auf den ersten Blick erscheinen, zeigen die sechs Filme, wie gerade auch die Beschäftigung mit Kunst zum genauen Hinsehen und Hinterfragen befähigen kann.
Über die Bildungsinitiative
„Meinungsbilder“ ist eine Bildungsinitiative des Städel Museums, die demokratisches Denken und Handeln unterstützt – durch ein wachsendes Kunstvermittlungsprogramm aus Führungen, Seminaren, Workshops, digitalen Angeboten und vielem mehr.
Die Aktivistin und Künstlerin Enissa Amani stellt Meo da Sienas Altarwerk (1330/1333) vor. Sie zeigt, warum und in welchen Elementen des Werks nah- und fernöstliche Einflüsse zu finden sind und wirft Fragen nach kultureller Interaktion und Aneignung auf.
Der Schauspieler Bless Amada spricht über Albrecht Altdorfers Gemälde „Die Anbetung der Könige“ (ca. 1530–1535). Er schaut sich die Darstellung des Schwarzen Königs genau an, ordnet diese in den historischen Kontext ein und geht der Frage nach, ob Rassismus in dem Bild eine Rolle spielt.
Die Schriftstellerin Theresia Enzensberger betrachtet Canalettos Gemälde „Ansicht des Bacino di San Marco in Venedig“ (1730–1740). Sie zeigt, was das Kunstwerk mit Bildungsreisen, Instagram und Melancholie zu tun hat und wirft Fragen nach Transformation und Tourismus auf.
Die Choreografin, Autorin und Unternehmerin Nikeata Thompson stellt Edgar Degas Gemälde „Die Orchestermusiker“ (1872/1874–1876) vor. Sie schaut sich die Lebens- und Arbeitsrealität von Balletttänzerinnen im Paris der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts genau an und wirft Fragen nach dem Zusammenhang von Arbeit, sozialem Status und Gleichberechtigung auf.
Die Schriftstellerin Mirna Funk spricht über Rosemarie Trockels Werk „Who will be in in ’99?“ (1988). Sie erläutert, was hinter dem Strickbild und dem schwarzen Kreuz steckt und zeigt, was Feminismus mit Mut zu tun hat.
Der Schriftsteller Friedemann Karig diskutiert Dirk Skrebers Werk „Ohne Titel (Überschwemmung)“ (2000). Er beleuchtet Material und Motiv von diesem Katastrophenbild und wirft Fragen nach der medialen Berichterstattung über die Klimakrise auf.
„Meinungsbilder“ ist eine Filmreihe des Städel Museums in Zusammenarbeit mit Hyperbole.
Idee
Städel Museum
Regie
Ann-Catrin Malessa (Hyperbole)
Konzeption und Redaktion
Anne Dribbisch und Elisabeth Pallentin (Städel Museum) und Ann-Catrin Malessa (Hyperbole)
Wissenschaftliche Unterstützung
Chantal Eschenfelder, Anna Huber, Anne Sulzbach (Städel Museum)
Kamera
Jens Lindemann, Susanne Erler
Ton
Silvio Urso
Aufnahmeleitung
Cindy Ufer
Schnitt
Aurelia Lindemann
Grafik
Marc Trompetter
Ermöglicht von
Dr. Harald Hack Stiftung
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