Das Städel Museum hat mit dem Arbeitsbereich Altersmedizin der Goethe-Universität Frankfurt ein neues digitales Angebot für Menschen mit Demenz entwickelt. „ARTEMIS Digital“ lädt ein, die Werke der Städel Sammlung interaktiv zu erkunden und möchte die Lebensqualität von Menschen mit Demenz nachhaltig verbessern. Die praktische Erprobung und Evaluation der Anwendung wird durch eine wissenschaftliche Studie begleitet, bevor „ARTEMIS Digital“ ab Herbst 2025 zur Verfügung stehen wird.
Die Studie untersucht, wie sich die Nutzung von „ARTEMIS Digital“ auf Stimmung, emotionales Wohlbefinden, kommunikatives Verhalten und die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren versorgenden Angehörigen auswirkt. Teilnehmer der Studie werden im Rahmen einer selbstständigen mehrwöchigen Nutzung der Anwendung mündlich und schriftlich befragt. Alle Daten werden streng vertraulich behandelt und von den Mitarbeitern der Goethe-Universität Frankfurt erhoben und ausgewertet.
Die Studie beginnt im Dezember 2024.
Teilnehmen können Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen (MCI), beginnender und leichter bis maximal mittelgradiger Demenz, die vorrangig im häuslichen Umfeld versorgt werden. Die Teilnehmer sollen für die Studie von einer familiären oder betreuenden Person begleitet werden, mit der sie gemeinsam die App erproben.
Dr. Dipl.-Psych. M.A. Arthur Schall
Dr. Dipl.-Psych. Valentina A. Tesky
Telefon: 069-6301-83621
„ARTEMIS Digital“ möchte das Wohlbefinden und die Selbstwirksamkeit von Menschen mit Demenz steigern und zugleich die Beziehung zwischen ihnen und ihren Angehörigen stärken. Die digitale Anwendung basiert auf dem Führungs- und Workshop-Programm „ARTEMIS“ (ART Encounters: Museum Intervention Study) im Städel Museum, an dem Menschen mit Demenz gemeinsam mit ihren Angehörigen seit nun mehr 10 Jahren kostenfrei teilnehmen können. Eine begleitende wissenschaftliche Studie des Arbeitsbereichs Altersmedizin am Institut für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität Frankfurt konnte belegen, dass die interaktive Auseinandersetzung mit Kunst und die anschließende kreative Arbeit eine therapierelevante Wirkung auf das emotionale Wohlbefinden und die Lebensqualität von Menschen mit Demenz erzielt. Die digitale Anwendung eröffnet für die Betroffenen einen zeit- und ortsunabhängigen Zugang zur Kunst und wird neben interaktiven Kunstbetrachtungen auch Ideen und Anstöße für künstlerisch-kreative Arbeit im häuslichen Umfeld bieten.
„ARTEMIS Digital“ wird nach Abschluss der Studie über webbasierte Browser auf dem Smartphone, Tablet oder dem PC aufrufbar sein.
Auf einen Blick
„ARTEMIS Digital“ ist eine Kooperation zwischen dem Städel Museum und dem Arbeitsbereich Altersmedizin am Institut für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität Frankfurt und wird gefördert durch die Familie Schambach-Stiftung in Frankfurt am Main.
Bei Anregungen und Fragen zur digitalen Anwendung wenden Sie sich an .
Praktische Informationen zu Ihrem Besuch finden Sie auch in unseren Fragen & Antworten.