Im Jahr 2019 erhielt das Städel Museum als großzügige Schenkung aus Privatbesitz ein umfangreiches Archivkonvolut des Nachlasses der Künstlerin Ottilie W. Roederstein (1859–1937). Seitdem wird dieser außergewöhnliche Bestand am Städel Museum bewahrt, geordnet und wissenschaftlich aufbereitet.
Anlässlich der Ausstellung „FREI. SCHAFFEND. Die Malerin Ottilie W. Roederstein“ (20.7.–16.10.2022) gaben ausgewählte Dokumente und Fotografien aus dem Roederstein-Jughenn-Archiv des Städel Museums einen ersten Einblick in diesen außergewöhnlichen Bestand.
Das Konvolut gelangte über Roedersteins Lebensgefährtin Elisabeth H. Winterhalter (1856–1952) in den Besitz des Hofheimers Hermann Jughenn (1888–1967), der mit beiden Frauen über Jahre befreundet war. Jughenn bearbeitete diesen Nachlass seit 1937 über einen Zeitraum von mehr als zwanzig Jahren und ergänzte ihn durch seine eigene Korrespondenz, Werkaufnahmen, Aufzeichnungen und eine Materialsammlung, um eine Biografie und ein Werkverzeichnis vorzubereiten. Nach seinem Tod im Jahr 1967 ging sein mit Roedersteins Nachlass verbundenes Archiv in den Besitz seiner Familie über und war in seinem Hofheimer Haus untergebracht. Sein Œuvrekatalog wurde nie veröffentlicht.
Knapp 1.600 historische Fotografien unterschiedlichster Provenienz sowie ganze Fotoalben, die aus dem Nachlass Roedersteins und Winterhalters in Jughenns Materialsammlung integriert wurden, ergänzen diesen Bestand um wertvolle visuelle Zeugnisse aus der Zeit des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts.
Die Erschließung des Roederstein-Jughenn-Archivs wurde unterstützt durch: Rudolf-August Oetker-Stiftung, die Damengesellschaft des Städelschen Museums-Vereins e.V. sowie durch eine private Spende
Das Roederstein-Jughenn-Archiv ist Teil des Städel Archivs, es befindet sich in den Räumen der Bibliothek und wird derzeit erschlossen. Es wird dann interessierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bei begründetem Forschungsinteresse zur Verfügung stehen.
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