In einem weiten zeitlichen und geografischen Bogen von den 1940er-Jahren bis zur Jahrtausendwende und von der Ost- zur Westküste sind wichtige künstlerische Positionen und dominierende Themen US-amerikanischer Fotografinnen und Fotografen zu sehen.
Der Metropole New York und ihren Bewohnern widmet Helen Levitt umfangreiche Werkgruppen. In den 1940er-Jahren leistet sie mit ihren Aufnahmen aus den Stadtteilen Spanish Harlem und Lower East Side einen wichtigen Beitrag zur Street-Photography. Nan Goldin und David Armstrong dagegen richten in den 1980er-Jahren ihre Kamera auf ihr engstes Umfeld und liefern intime Einblicke in ihr Leben und das ihrer Freunde. Beide Künstler leben zeitweise in einer New Yorker Wohngemeinschaft.
Der amerikanische Westen erscheint in den Fotografien von Dennis Stock und Lewis Baltz, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Während Stock den Mythos des California Dream zwischen sonnigem Lebensgefühl der Surfkultur und freier Hippiebewegung beleuchtet, macht Baltz in seinen streng formalistischen Architekturaufnahmen die Banalität der Vorstädte und Industriegebiete Kaliforniens zum Thema.
Andy Warhol und Richard Prince verbindet eine gestalterische Nähe: Beide setzen sich mit der Popkultur und den Massenmedien auseinander und arbeiten mit Strategien der Wiederholung und Gruppierung. Urheberschaft, Originalität und Authentizität – diese Konzepte aus der Moderne lehnen sie ab. In ihren seriellen Fotoarbeiten öffnen sie den Blick für die Vielfalt der Erscheinungsformen fotografischer Positionen und deren Weiterentwicklung.
Es gibt eine neue Generation von Fotografen, die den dokumentarischen Ansatz ins Persönlichere wenden. Ihnen geht es nicht darum, das Leben zu verbessern, sondern es zu kennen. Ihre Arbeiten lassen eine Neigung für das Unvollkommene, Fragile der Gesellschaft erkennen.
Die Sammlung der Fotografie im Städel Museum ist ein dynamisch wachsender Bereich und umfasst heute über 5.000 Arbeiten von den Anfängen des Mediums bis in die Gegenwart.
Als Teil der Dauerausstellung im Bereich Gegenwartskunst zeigt das Kabinett für die Fotografie der Gegenwart wechselnde Präsentationen.
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