Der französische Maler Antoine Watteau (1684–1721) zählt zu den großen Meistern der Zeichnung. Seine sensiblen Studien in roter, schwarzer und weißer Kreide halten weibliche und männliche Modelle, Detailbeobachtungen und spontane Einfälle fest und entwickeln die Welt jener heiteren Gemeinschaften des aufmerksamen Miteinander, denen man den Namen „Fêtes galantes“ (Galante Feste) geben sollte.
Vom 19. Oktober 2016 bis zum 15. Januar 2017 zeigte das Städel Museum eine umfassende Ausstellung zu Antoine Watteau (1684–1721) – einem der hervorragendsten Zeichner der französischen Kunstgeschichte. Die Präsentation in der Ausstellungshalle der Graphischen Sammlung versammelte 50 Zeichnungen Watteaus, ergänzt durch sechs Gemälde des Künstlers sowie eine kleine Auswahl an Zeichnungen von Zeitgenossen und Nachfolgern. Die in Zusammenarbeit mit dem Teylers Museum im niederländischen Haarlem entstandene Ausstellung „Watteau. Der Zeichner“ war die erste monografische Präsentation des Künstlers in Deutschland seit über 30 Jahren. Sie widmete sich hierzulande zum ersten Mal explizit dem Phänomen des Zeichners Watteau in seinen vielfältigen Facetten.
Zeichnungen waren für den Künstler Grundlage seines malerischen Arbeitens. So zeichnete er fortwährend und aus Gewohnheit in den verschiedensten Situationen. Mit insgesamt sieben Arbeiten aus unterschiedlichen Schaffensphasen verfügt das Städel über einen der bedeutendsten Bestände von Watteaus Werk in Deutschland. Die kostbaren Blätter beider Institutionen bildeten das Fundament der Ausstellung und wurden zusätzlich durch qualitätsvolle Leihgaben aus deutschen, niederländischen, französischen sowie weiteren europäischen Sammlungen ergänzt.
Weitere Station: Teylers Museum, Haarlem
Kuratoren: Dr. Martin Sonnabend (Leiter Graphische Sammlung bis 1750, Städel Museum), Dr. Michiel Plomp (Hauptkonservator der Kunstsammlungen, Teylers Museum)